Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu reflektieren bedeutet die Möglichkeit Handlungen zu überdenken. Die gewonnen Erkenntnis ist als Vorschlag zu begreifen, so dass in der Praxis Gestaltung und Verbesserung Einzug finden kann. Wir möchten dazu ermutigen in Gedanken auf eine Entwicklungsreise zu gehen, das Abenteuer Leben zu erfahren, zu Leben als Kunst zu betrachten. In einer ganzheitlichen Sichtweise gelingt es Lernen und Bildung als lebenslangen Prozess zu verstehen.

Ziele

  • Entdeckerfreude

  • Gestaltungslust


Über das gemeinsame Entdecken und Gestalten wird der Vorgang angstoßen sich bewusst zu werden und ein Gefühl für das Leben zu entwickeln.

  • Mutter

  • dann mit Familie

  • Kindergarten

  • Schule

  • Welt


Kinder lernen mit der Zeit die Zusammenhänge des Lebens. Doch dies kann es nur in enger Verbundenheit mit anderen unter achtsamer und respektvoller Wahrung der Bedürfnisse wie z.B. Ruhebedürfnis, Rückzugsmöglichkeiten, mit sich selbst beschäftigen als Teil einer Gemeinschaft uvm. Die Mutter zuerst, später ausgeweitet auf die Welt hat es die Möglichkeit zu bewirken, verstehen und gestalten. Doch dies geht lediglich im Erkenntnis- und Selbstentwicklungsprozess mit anderen verbunden, unter Anerkennung der Verschiedenheit. Nur wenn andere dem Kind wichtige Menschen wie die Mutter und die Familie in eine lebendige Beziehung mit ihm treten, sich auf einen gemeinsamen Prozess einlassen ist es gegenseitig möglich, den anderen zu erkennen und zu entdecken. Ausschließlich durch das in Beziehung setzen, vergleichen, spiegeln, hineinversetzen, sich selbst dadurch erkennen und kennen lernen wird dies ermöglicht, auch für autistische Kinder. Je intensiver die Beziehung ist, ehrlich, annehmend, liebevoll achtend, mit Respekt der Andersartigkeit gegenüber, je intensiver ist das Selbst erkennen möglich und dadurch das Eröffnen der Möglichkeiten der Welt, in ihr zu leben, sie zu gestalten.

Wesentliches zu autistischen Kindern

1. Sensibilität

Autisten als hochsensible Wesen, mit einer andersartigen Wahrnehmung und Reizverarbeitung bedürfen sehr viel Empathie. Sie können viel erspüren und erkennen, was mittlerweile auch in der wissenschaftlichen Betrachtung immer mehr Bedeutung gewinnt. Diese Andersartigkeit zu entdecken als Eltern, die Kinder als großen Schatz zu begreifen ist sehr wichtig für diese kleinen äußerst sensiblen Wesen in allen möglichen Sinnesbereichen. Diese unterscheiden sich deutlich von anderen Kindern. Mit ihnen in die Kommunikation treten, auch wenn sie nicht der eigenen Art enstpricht, emotionale Interaktion zu schenken, auch wenn es bedeutet ein Kind zu lieben, das nicht immer zu verstehen ist, ist elementar für der kindlichen Entwicklung.

2. Wahrnehmung

Die Fähigkeit zur Kommunikation sowie der Ausbildung von Intelligenz bringen autistische Kinder mit auf die Welt. Durch das Sich-Beziehen auf die Kinder, im Austausch mit ihnen, durch das Geschenk der Empathie durch die Eltern erfährt sich das Kind als Individuum. Kreatives, reflektiertes Denken und Empathie durch Vorbilder gelebt zu bekommen, es als Geschenk zu erfahren ermöglicht es eben dies weiter zu entwickeln. Durch die enorme Wahrnehmungsfähigkeit autistischer Kinder wird es allerdings meist nicht gelingen in vollem Umfang zu erfassen, was in diesen Kindern vor geht. Durch die meist deutlich geringere Ausbildung der Wahrnehmung, sowie verschiedenartige Reizverarbeitung bleibt es als Eltern und andere Begleiter ein Staunen eher, was diese Kinder mit auf die Welt bringen.

3. Empfindsamkeit

Erwachsene Menschen dienen autistischen Kindern als Vorbilder. Sie erleben deren Interessen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Haltungen als Leitbild. Wertschätzung der eigenen Art, gemochten werden wie man ist, Achtung gegenüber der Verschiedenheit, Emotionale Verbundenheit in der Andersartigkeit bedeuten somit die optimale Förderung. Gerade Märchen erzählen, Figurenspiel, mit erleben im Spiel die Welt entdecken sind einige von vielen Möglichkeiten dies umzusetzen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist allerdings eine ehrliche emotionale Beziehung zum Ihnalt und des Kindes zum Erzähler, in einer Atmosphäre die das Gefühl vermittelt vertrauensvoll aufgehoben zu sein (Gemütlichkeit, Kerzenlicht, Klangschale, Erzählweise). Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen, Selbstdisziplin und Verantwortungsgefühl durch die Erwachsenen erleben können, sich selbst gegenüber ermöglichen dies für sich selbst zu entfalten.

4. Kreativität

Am Anfang steht die Beziehungsfähigkeit, zu sich selbst zu anderen wie zu Beginn die Mutter. Ist diese stabil, so können sehr kreative Entwicklungsprozesse angestoßen werden. Später dann zur Natur oder zur Kultur, was aber lediglich durch in Beziehung treten zu sich und der Umgebung möglich ist, wenn dies gemeinsam, unbekümmert, nicht auf das Erreichen eines Zieles ausgerichtet geschieht. Das autistische Kind ist so anzunehmen wie es ist, ohne Erwartungen, ohne jemanden aus ihm machen zu wollen. Lernen erfolt optimaler Weise durch Einladung, Ermutigungen, Inspiration, in enger Verbundenheit zusammen Probleme lösen, es noch einmal zu versuchen, um über sich hinaus zu wachsen, die Welt zu gestalten, frei zu sein. Das Leben, sich selbst und andere lieben zu lernen. Die Welt in geteilter Aufmerksamkeit zu erleben, gemeinsam zu beobachten, zu bauen, entdecken und gestalten, sich zusammen um das zu kümmern was Zuwendung bedarf ist unabdingbar für diesen Entwicklungsprozess.

Begleitung zu Hause

Auch im zu Hause berüfen die Hochsensiblität in verschiedenen Bereichen, die andersartige Wahrnehmung sowie Reizverarbeitung einer näheren Beachtung. Werden autistische Kinder krank, ist etwa ganz besonders auf Barrierefreiheit zu achten, damit sie genesen können. Stress, Angst und Druck wirken sich auf den Heilungsprozess immer negativ aus. Laute chaotische Situationen werden häufig gemieden, auch wenn die autistischen Kinder gesund sind. Werden den Kindern zu viele Belastungen zugemutet, so führt dies auch zu Hause zu bekannter Überlastung mit Konsequenzen in den Bereichen der Sensorik, Motorik, Verarbeitung von Reizen allgemein, Wirkmechanismen verschiedenster Weise werden angestoßen und dies dann mit schweren Folgen für die Entwicklung, die dann stagniert oder rückläufig wird. Kann das Kind allerdings unter geeigneten Bedingungen aufwachsen, so ist eine Entfaltung des Potentials möglich.

Es ist hierfür Raum zu schaffen mit vielfältigen interessanten Angeboten, in dem das Kind selbst entscheidet, welches Angebot aufgegriffen wird. Das Erfahren von Selbstwirksamkeit ist enorm wichtig. Letztendlich ist das autistische Kind Selbst immer der einzige mit der Möglichkeit zu entscheiden welche Probleme zu einfach und welche zu kompliziert erscheinen, weshalb der Freiraum sich dies selbst zutrauen zu lernen zu schaffen ist. Möchte man das Kind anleiten, so ist es wichtig das was man tun möchte mit Begeisterung auszuführen, diese auf der Kind zu übertragen, damit es mitmachen kann, wenn es möchte. Auf diese Weise kann es sich Fähigkeiten und Fertigkeiten für das Leben aneignen. Geteilte Aufmerksamkeit, die offen und ehrlich geschenkt wird, ohne gleichzeitig etwas anderes zu tun ist die Voraussetzung für die Entwicklungsbegleitung autistischer Kinder, um mit ihnen gemeinsam z.B. ein Buch zu lsene, zu basteln, malen, tanzen, werken, musizieren uvm. Wofür sich das Kind auch immer begeistern lässt und sei es einem Regentropfen dabei zu sehen wie er eine Scheibe herunter rinnt.

Begleiter in Schule

Es bedeutet eine Vorbereitung auf das Leben, wie es ist. Irgendwann tritt meist der Punkt ein ohne Mutter einen eigenen Haushalt in einer eigenen Lebens- und Arbeitsumgebung zu führen, ab der späten Jugend / junges Erwachsenenalter wenn Kinder das eigene Leben gestalten, prägen und selbst leben.

Vorbereitung ist hier möglich in der Begleitung als Eltern, Pädagogen, Mitmenschen. Vieles hat einen Einfluss auf das spätere Leben. Man bereitet Kinder vor auf das spätere Leben, man bringt ihnen bei was sie unbedingt brauchen, um überleben zu können, man zeigt ihnen wie sie kreativ werden können ihr Leben selbst zu gestalten. Im Umgang mit sich Selbst im Umgang mit anderen. Und sie bekommen Grundlagen mit wie die Gesellschaft funktioniert. Bereits in so jungem Alter prägt es doch sehr, wie die Schule aufgebaut ist und in welcher Struktur das Zusammenleben vorgelebt und miteinander ge- und erlebt wird.

Wesentliche Elemente, die es zu lernen gilt bringen vor allem Aufgaben mit, an denen man wachsen kann. Mit Spannung das zu erlernen werden die Potentiale entfaltet, die Kinder strengen sich dafür an Wissen anzueigenen und es wird sich konsequent an den Themen versucht sowie von sich aus versucht Dinge umzusetzen. Dieser Prozess sollte nicht gestört und unterbrochen werden, wenn er stattfindet. Wird er gemeinsam erlebt als gesamte Schule, die dazu da ist sich Wissen aneignen zu können, die Lehrer die Kinder dabei begleiten das Potential der Kinder zu entdecken, kann die Schule als Gemeinschaft erlebt werden, in der sich die Kinder mit anderen wohl fühlen.

Schule als Raum für Entdeckungsreisen des Wissens, eine Werkstatt des Lernens, so dass die Kinder sich selbst das aneignen, was in den Lehrplänen steht. Autisten sind in ihrer Lernweise so unterschiedlich, dass sie nicht einmal annähernd in Lerntypen oder andere Kategorien passen. Manch einer hat ein intuitives Zahlenverständnis z.B. und wird dies verlieren, wenn auch nur ein Rechenweg versucht wird beizubringen. Ein anderer lernt nur über Akkustik, dafür photographisch in Bilder umgesetzt der eigenen Kreativität und wird niemals zu einem Stift greifen, um sich etwas zu merken. Die Wege des Lernens sind von Kind zu Kind deutlich verschieden und können in der Regel von Außen nicht nachvollzogen werden. Zumindest nicht auf Anhieb. Die Potentialentfaltung, mit der Schule als Ort der gemeinsamer Ort Kreativität des Lernens zu entfalten, ist hier ein Weg, der von allen gemeinsam mit Begeisterung gegangen werden kann. Egal wie die Lernmethode aussieht.

In einer ersten Klasse wäre es bei Buchstaben z.B. konrtraproduktiv Aufgaben zu verteilen, die dann eingeübt werden müssen, weil der Lehrer nun das Wissen um Buchstaben vermittelt. So wird ein autistisches Kind zu fast gänzlicher Sicherheit scheitern. Was allerdings eine Möglichkeit wäre, die bei Nicht-Autistischen Kindern ebenfalls wunderbar funktioniert wäre es Buchstaben zum Thema zu machen. Das Thema Buchstaben gilt es nun als Klasse gemeinsam zu erarbeiten, so dass hinterher ein jeder der Klasse schreiben kann. Der emotionale Prozess in einer Klasse, wenn es darum geht zusammen auf die Suche nach Wissen zu gehen trägt die Kinder durch den Prozess, Buchstaben zu erfahren, zusammen zu entdecken. Entdeckungsreise Buchstaben, von Lehrern begleitet. Dieser Prozess ermöglicht es, das Wissen nachhaltig in der eigenen Geschwindigkeit, auf die eigene Weise Freudvoll zu erfassen und somit auch zu behalten. Diese Begeisterung für die Buchstaben lässt dann zu, dass sich die Kinder weiter entwickeln. Es wird über diesen Prozess die Welt des Lesens erschlossen und behält Zeitlebens eine Freude an Buchstaben, dem Lesen, dem Erfahren, den Erinnerungen auch an den Prozess des Entfaltens der Fähigkeit mit Buchstaben großartige Abenteuer zu erleben.

Ohne diese Emotionale Koppelung, die reine Widerholung, sind autistische Kinder in der Regel deutlich stärker wie alle anderen zum Scheitern verurteilt. Resilienz im Lernen, kann sich anscheinend fast ausschließlich über diese empathische Beziehungsgestaltung der Gemeinschaft sowie die Potentialenfaltung entwickeln.

Die Noten welche vergeben werten sind sinnvoll als Rückmeldung. Das autistische Kind hat tendentiell sehr starke Insel-Gebiete, durch die enorm hohe Faszination an bestimmten Bereichen, die auch lebensnotwendig ist. Diese Begeisterung mit einer Note 1 zu versehen ist allerdings ebenso zu werden, wie einen Bereich der nicht so begeistert mit einer 4 zu versehen. Es ist lediglich die Rückmeldung an sich wichtig. Es ist somit für den Ruhezustand des Kindes von enormer Wichtigkeit, dass die Grundlagen, welche im zuHause des Kindes gelten auch in der Schule umgesetzt werden:

Ruhezustand durch die Grundlagen

Auf die Schule übertragen bedeutet dies, dass es ein barrierefreier Ort ist, der Sicherheit vermittelt. Sicherheit auch vor allem im Bereich des emotionalen Gleichgewichtes. Es ist für die Entwicklung elementar, dass dies geschehen kann. Durch die notwendige Zeit, die das autistische Kind benötigt für die Aufgaben, ohne Druck, durch einen individuellen Lernstil, der dem Denken, Fühlen und Handeln dem Kind enstpricht, in Gemeinschaft der Klasse, von empathischen Menschen umgeben, durch den Lehrer Begleitet das Abenteuer Wissen, die Welt zu entdecken und zu erleben, ensteht die Möglichkeit des Lernens. Die Noten dienen als Rückmeldung über das was getan wird, in einer reinen Weise des Feedback um sich selbst erkennen zu können.

Lernkonzept gescheitert

Würde eine bestimmte Lernweise vorgegeben, oder schlimmstenfalls sogar über Lob / Tadel sowie Leistungsorientiertheit in ständiger Wiederholung gelernt werden, oder auch indem eine Note 4 z.B. keine Rückmeldung mehr bedeutet, sondern Angst verursacht, weil es negative Konsequenzen bedeutet, so wäre die Entwicklung des Gehirns drastisch gehemmt. Kognotive Beeinträchtigungen sind hier eine weit verbreitete Folge, sowie Leistungsverweigerung. Zudem wäre das emotionale Gleichgewicht gestört, durch die Angst zu versagen. Ein Kreislauf der Rückentwicklung / Zerstörung könnte hier sogar entstehen, was sich leider immer wieder in selbstverletzenden Verhalten oder auch kognitiver Beeinträchtigung manifestiert. Dies sind nun lediglich einige Beispiele, die zu Überlastungszuständen immer wieder beobachtbar sind.