Referat - Peer-Support

In unserem Verein finden sich immer wieder Fachkräfte und Eltern ein, manche sind auch selbst Autisten, meist aber auf jeden Fall die Kinder. Peer-Beratung bedeutet, dass erwachsene Autisten ihre eigenen Erfahrungen in der Summe, viele erlebte Geschichten, mit Wissen um Vieles im Austausch Untereinander sowie an Eltern und Fachkräfte sowie Verwaltungsmitarbeiter weiter geben. Gemeinsam werden Situationen reflektiert und nach Wegen gesucht, wenn sich Probleme ergeben. Selbstverständlich wird angesehen, dass man sich für einander Zeit nimmt.

Der White Unicorn e.V. hat sich vordergründig der Aufgabe gewidmet ein autistenfreundliches Umfeld zu schaffen. Das Wissen welches wir über Erfahrungen und den Austausch sammeln, möchten wir allen die sich an uns wenden mit auf den Weg geben. Hierfür bietet unser Referat Peer-Support Hilfe an. Die Referentinnen (Peer-Begleiter) stehen mit Rat und wenn notwendig auch Tat zur Seite. Es wird hierbei vorausgesetzt, dass Autisten als Teil gesunder menschlicher Vielfalt in der Gesellschaft begrüßt werden.

Das Ziel ist es für die Kinder Wege zu finden soziale Kompetenzen in der Lebensweise als Autist im Sinne der Diversität zu erlangen, fern ab von Konditionierung. Selbstbestimmtheit im Leben versteht sich auch durch Barriereabbau im Zuhause, Kitas und Schulen. Sozialräume zu erschließen gilt es zu erreichen. Autist-Sein bedeutet für uns als Teil gesunder menschlicher Vielfalt in der Gesellschaft seinen individuellen Lebensweg zu finden und zu gehen.

Referentinnen (Peer-Begleiter)



Frau Sarah Adelmann


- Referentin im Sinne der Peer-Begleitung

- Bibliothekarin (Sammlung von Erfahrungsberichten aus Literatur)

- Begleitung der Fachkräfte an Regelschulen

- Stellvertretende Vorsitzende im Vorstand des White Unicorn e.V.



Frau Stephanie Fuhrmann


- Referatsleitung Peer Support (Projektleitung der Modelle)

- Geschäftsführung des White Unicorn e.V.


Wir möchten begleitend dazu ermutigen die Welt mit den Kindern als Abenteuer zu erleben, die Ausgeglichenheit und Entdeckerfreude der Heranwachsenden Autisten für ihre Hobbys, Freunde und verschiedene Orte zu fördern. Manchmal können wir Familien in ihren Anliegen auch nicht zur Seite stehen, manchmal können wir aber auch Projekte zur Barrierensensiblen Gestaltung des Umfeldes zur Lösung von Barrieren bereit stellen.

Wichtig ist hierbei zu beachten, dass unser Träger derzeit rein Hilfsmittel und Wege zum Barriereabbau, begleitete Lösungen nach SGBVIII§35a dahingehend mit den Familien erarbeitet und somit auch nur dies unter voller aktiver Mitarbeit der Eltern und des Umfeldes erarbeiten kann. Derzeit ist weder eine Familienhilfe nach SGBVIII§30/31 noch eine Therapie für Familiensysteme nach §27 in unserer Struktur enthalten, auch wenn dies im Gesamt-Trägerkonzept als Möglichkeit der Zukunft enthalten ist. Wir bitten dahingehend um Verständnis, dass wir dies in keinem Fall anbieten können und hier in jedem Fall die Familien weiter zu leiten auch verpflichtet sind.


Wer aber an einem Austausch mit Autisten interessiert ist, wer Barriereabbau und eine dahingehend sensible Umgebungsgestaltung anstrebt, kann sich gern an Frau Adelmann oder Frau Fuhrmann über info@white-unicorn.org wenden. Bisweilen reichen hier auch kleine Veränderungen, die ganz ohne Inanspruchnahme der Sozialgesetzbücher große Veränderung mit sich bringen.

Das "Virtuelle Dorf"

Da unser Verein bundesweit seine Mitglieder verstreut hat, haben wir hierfür ein kleines „virtulles Dorf“ eingerichtet, so kann man sich das vorstellen, in dem man sich trifft. Die Kommunikation ist möglichst ohne Barrieren gestaltet. Das bedeutet unser Virtuelles Dorf ist über Mail erreichbar, ebenso über Skype, wie auch ein realer Besuch im Vereinsraum stattfinden kann. Um den Vereins- sowie Beratungsbereich im Forum nutzen zu können, ist eine Registrierung und Freischaltung notwendig.

Wichtig ist insgesamt vor allem, dass der Umgang mit gegenseitigem Respekt stattfindet und sich eine Vertrauensbasis entwickelt mit der Zeit. Dadurch wird es in den Räumen gemütlich, unabhängig davon ob die Kommunikation über einen Skype-Raum (Chat) stattfindet oder in einem realen Gebäude und die Vereinsmitglieder fühlen sich wohl und aufgehoben.

In unserer "virtuellen Bibliothek" wird Literatur autistischer Autoren vorgestellt, um einen kleinen Überblick zu verschaffen was darin zu finden ist. Dies ist als Erfahrungsaustausch zu verstehen, von einander zu lernen, Wissensschätze zu erweitern und sich gegenseitig zu unterstützen, als Eltern und Autisten. Mitglieder haben selbstverständlich immer die Möglichkeit ein Treffen zu vereinbaren und freien Zugang zum Chat-Raum, Gäste sind eingeladen einmal vorbei zu schauen.

In diesem Sinne sind alle die hier vorbei kommen und mit uns in Kontakt treten möchten herzlich eingeladen dies zu tun!

FAQ

Können Autisten ganz ohne Therapie leben?

Ja. Kein Autist bedarf einer Therapie, um ein selbstbestimmtes und autonomes Leben führen zu können. Ein Aufwachsen in einem barrierefreien Umfeld, geeigneten Rahmenbeingungen mit Ermöglichung des Ruhezustandes lassen Resilienz entwickeln und ermöglichen eine Entfaltung des Potentials. Gesunde Autisten sind authentisch autistisch, als gesunder Teil menschlicher Vielfalt.

Ist es für ein autistisches Kind nicht störend, wenn noch 19 weitere Kinder da sind, die eventuell auch laut sind in Kitas und Schulen?

Wenn das Konzept stimmig ist, wäre das nicht störend. Dann gäbe es genügend Raum für alle Kinder mit ihren Bedürfnissen. Das wäre dann gelebte Inklusion.

Was spielen die Psychiater, Psychologen und Rehapädagogen dabei für eine Rolle? Was sollen sie dort machen?

1. Diagnose: Der Psychiater stellt zumindest die Diagnose.

2. Ratschläge: Optional kann er auch Ratschläge geben, wenn er welche hat, etwa den Zusammenhang zwischen Inselbegabung und Dyspraxie zu erkennen. Es sind bisweile spezielle Fragestellungen, die sie zum Teil beantworten können.

Psychologen sind häufig involviert, da die Kinder in irgend einer Weise auffallen, da sie ansonsten nicht zur Diagnostik vorgestellt wurden/würden.

Die Pädagogen sind an der Konzeptionierung beteiligt, so denn ihnen Empathie für Autisten zu eigen ist, sie betreuen die Kinder und stehen den Eltern beratend zur Seite und sie können im Rahmen der Universität mitwirken.

Kinder auf das spätere Leben vorbereiten auch in der Kita und Schule, was bedeutet das?

Es bedeutet eine Vorbereitung auf das Leben, wie es ist. Irgendwann tritt meist der Punkt ein ohne Mutter einen eigenen Haushalt zu führen, ab der späten Jugend / junges Erwachsenenalter wenn Kinder das eigene Leben gestalten, prägen und selbst leben.

Vorbereitung ist hier möglich in der Begleitung als Eltern, Pädagogen, Mitmenschen. Vieles hat einen Einfluss auf das spätere Leben. Man bereitet Kinder vor auf das spätere Leben, man bringt ihnen bei was sie unbedingt brauchen, um überleben zu können, man zeigt ihnen wie sie kreativ werden können ihr Leben selbst zu gestalten. Im Umgang mit sich Selbst im Umgang mit anderen. Und sie bekommen Grundlagen mit wie die Gesellschaft funktioniert. Bereits in so jungem Alter prägt es doch sehr, wie die Kita aufgebaut ist und in welcher Struktur das Zusammenleben vorgelebt sowie miteinander ge- und erlebt wird.