Nach der Umfrage haben sie einen Stapel ausgefüllter Fragebogen vor sich und müssen die Daten eingeben. Das ist nochmal zeitaufwändig, aber die Fragebögen liegen in Papier vor und: es lohnt sich!
Durch die automatisierte Auswertung bekommen Sie in Tabellen und Grafiken gezeigt, welche speziellen Bereiche für Ihre Schüler:innen eine Rolle spielen. Für die Auswertung benötigen Sie das Programm "Excel" aus dem Microsoft-Office Paket in einer relativ aktuellen Version (Office 2010 oder neuer).
Download der Auswertungsdatei
Zunächst müssen Sie die Datei von der schAUT-Fortbildung herunterladen:
Die Datei zum Ausfüllen, als Download (➡️HIER KLICKEN)
Sie sollten diese Datei so umbenennen, dass Sie diese Datei wiederfinden und sie zuordnen können. z.B. schAUT_7a_2024 oder etwas Ähnliches.
Werte in Dateineingabeblatt eintragen
Wenn Sie die Excel-Datei öffnen, sehen Sie direkt, dass es sehr viele verschiedene Tabellenblätter gibt. Für die Dateneingabe benötigen Sie das erste Tabellenblatt. Das heißt auch Dateneingabeblatt. Sie sehen in der ersten Spalte befinden sich die Teilnehmernummer. Diese haben in der Situation wo sie anonymisiert erheben keinerlei inhaltliche Bedeutung, sondern machen nur klar, dass hier für jeden Fragebogen eine eigene Zeile angelegt wird. Sie sehen außerdem in der oberen Zeile alle 50 Fragebogen-Items in einer Reihe aufgelistet, mit verkürzten Beschreibungen. Diese obere Zeile enthält auch noch zu Ihrer besseren Orientierung die Bilder, die auch im Fragebogen zur Beschreibung der Situation genutzt werden, damit Sie wissen welcher Wert wozu gehört.
Ein Beispiel zur Eintragung
Für das Eintragen der Daten verdeutlichen wir anhand der ersten beiden Items, wie das geht. Sie sehen z.B. es wurde im Fragebogen eine 4 angekreuzt. Und diese 4 beim ersten Item "Ich möchte im Unterricht zuhören, aber anderen sind am quatschen" gehört in die erste Tabellenzelle.
Und dann kommt das Zweite Item "Jemand stört mich mitten in einer Aufgabe und will etwas von mir" u.s.w. für alle weiteren Fragebogenitems. Die Zeile endet dann nach dem 50. Beispiel, was angekreuzt worden ist.
Fehlende Antworten
Eine wichtige Information für Sie: Es kommt manchmal vor, dass ein:e Schüler:in kein Kreuz gesetzt hat, oder zwei Kreuze gemacht, oder sich nicht entscheiden konnte und zwischen zwei Zeilen angekreuzt. Das sind nicht auswertbare Daten.
In diesem Fall ist es ganz wichtig, dass Sie in der Zelle einfach gar nichts eintragen. Also auch keine 0 oder auch kein anderes Zeichen, kein X oder 99, weil all diese Sachen würden dazu führen, dass die automatische Auswertung dann nicht mehr richtig funktioniert.
Mittlere subjektive Beeinträchtigung
Eine weitere Information, die Sie aus diesen Tabellen bekommen, ist die Anzahl der Schüler:innen, die insgesamt eine subjektive Beeinträchtigung über 3,5 angeben. Das heißt in diesem Beispiel sind es 6 Schüler:innen in dieser Klasse, die insgesamt viele Situationen als sehr störend erleben.
Der Inhalt ist, wenn es Schüler:innen mit solchen auffällig hohen Gesamtwerten gibt, dann sollte dringend auf mögliche Barrieren geachtet werden. Je größer die Zahl, um so dringender die Maßnahmen.
Anzahl Schüler:innen nach Bereich
Kommen wir zum nächsten Blatt nach der Dateneingabe. Das heißt "Anzahl beeinträchtigend" und zwar deshalb, weil es Angaben über die Anzahl von Schüler:innen in der Klasse enthält, die die Barrieren in bestimmten Bereichen als beeinträchtigend erleben. Das heißt der dunkle Bereich und auch der dunkle Balken bezeichnet die Anzahl der Schüler:innen die einen Störungsgrad von 3-5 angegeben haben, während die hellen Balken im Vergleich dazu die Anzahl an Schüler:innen zeigen, die sich kaum beeinträchtigt fühlen von den Barrieren in dem jeweiligen Bereich.
Das heißt Sie finden für den Bereich "zu viele Informationen und Anforderungen" im ersten Balkenpaar die Angaben darüber wie viele Schüler:innen das betrifft, bzw wie viele sich weniger beeinträchtigt fühlen. Weiter geht es mit dem Bereich "Veränderungen", "Mitmenschen", "Empfindungen bei Geruch, Geschmack, Berührung", "Gebäude und Umgebung, Bodeneingeschaften, Bodenkontakt", "Technisches", "Umgebungsluft" und "Licht".
Sie sehen, Sie bekommen zu allen Bereichen konkrete Zahlen.
Anzahl Schüler:innen pro Barriere
Zu jedem Bereich gehört eine bestimmte Gruppe von Barrieren, für die Sie sich die Schülerzahlen auf den folgenden 8 Tabellenblättern nun nochmal genauer anschauen können.
Also, zu dem Bereich "zu viele Informationen und Anforderungen" gehören die Barrieren:
"zu viele Sachen auf einmal wenn man sich konzentriert"
"Geräusche aus der Menschenwelt"
"Lautstärke"
"Viele und schnelle Bewegungen in der Menschenwelt"
Ausführliche Beschreibungen zu den Barrieren finden Sie in der Handreichung, wenn Ihnen das in dieser Präsentation zu knapp ist.
Die Handreichung (Buch) mit einer theoretischen Einordnung und Hinweisen zur barrieresensiblen Schulgestaltung
Verlag White Unicorn e.V., ISBN 978-3-98262-901
Informationen zu den Barrieren erfassen
Auf dieser Folie sehen Sie wie viele Tabellenblätter Sie tatsächlich in der Datei finden. Wenn Sie mit Excel nicht so erfahren sind: man sieht nicht alle Tabellenblätter unten in den Tabs auf einmal. Das heißt aber nicht, dass danach Schluss ist und danach nichts mehr kommt, sondern man hat am Ende dieser Zeile mit den Tabs immer so drei Punkte. Wenn man darauf klickt, sieht man alle weiteren Tabs. Das heißt wenn nach der Dateneingabe, je nachdem wie groß Ihr Monitor ist, z.B. bei der 5 die drei Punkte sind und Sie klicken darauf, dann sehen Sie die Barrieren ab Bereich Nummer 6, wie an diesem Beispiel verdeutlicht.
Festlegung der Reihenfolge der Bearbeitung im Team
An diesem Punkt jetzt haben Sie also sehr sehr viele Informationen über Ihre Schüler:innen und Sie können selbstverständlich nicht für alle 25 Barrieren gleichzeitig Lösungen diskutieren und umsetzen, auch wenn das natürlich langfristig erstrebenswert ist. Wie können Sie also nun diese automatisierte Auswertung nutzen um auszuwählen, welche Barrieren Sie als erstes besprechen möchten?
Eine Möglichkeit ist sich auf dem ersten Tabellenblatt "mittlere subjektive Beeinträchtigung" die Mittelwerte für die 8 Bereiche anzuschauen. Hier am Beispiel sieht man, dass der Bereich "Umgang mit Menschen" und außerdem "Beleuchtung/Licht" die höchsten Mittelwerte erreichen.
In den beiden Bereichen werden die beschriebenen Situationen als überwiegend beeinträchtigend empfunden, der Mittelwert ist 3,8 wie Sie sehen. Daher ist es sinnvoll diese als erstes genauer zu betrachten.
Welche Barrieren werden als besonders störend empfunden?
Für die Bereiche mit den höchsten Mittelwerten ist es nun sinnvoll sich auch die Barrieren im Detail anzuschauen. Sie sehen hier für das Beispiel wo der Bereich "Umgang mit Menschen" besonders hohe Mittelwerte erreicht hat, dass sowohl für die Barriere "Mitmenschen als Bedrohung" als auch die Barriere "Hast und Eile" ein sehr hoher Anteil der Schüler:innen aus der Klasse eine hohe subjektive Beeinträchtigung angeben.
Für die Auswahl der Barrieren zur Besprechung im Team, möchten wir Ihnen ans Herz legen sich nicht zu viel vorzunehmen. Das heißt wählen Sie zwei oder maximal drei Barrieren aus, je nachdem wie viel Zeit Sie sich nehmen können. Das hat auch den Sinn, dass nur durch so ein schrittweises Vorgehen es auch möglich wird die beschlossenen Lösungsvorschläge vernünftig zu begleiten, bzw auch zu beurteilen, wie erfolgreich und wirksam bestimmte Maßnahmen waren.
Auch eine Rücksprache mit Rückmeldungen mit den beteiligten Schüler:innen der Klassen unterstützt den Schulentwicklungsprozess.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit wir wünschen Ihnen Viel Erfolg! bei der Bearbeitung der gefundenen Barrieren.
Wenn Sie unsicher sind, können Sie alles nochmal gerne im Manual nachlesen und auch bei uns nachfragen: info@white-unicorn.org Wir untersützten Sie gerne!
Das Manual (Handbuch) zum Fragebogen
Verlag White Unicorn e.V., ISBN 978-3-98262-908
Vor allem wünschen wir Ihnen viel Optimismus und Mut! 🌈🦄