Schulentwicklung
Was ist Schulentwicklung?
Schulentwicklung ist eine gezielte Veränderung einer Schule, die von ihr vorgenommen wird, um die Schule zu verbessern. Sie ist auf die Zukunft ausgerichtet und kein einmaliges Projekt. Es handelt sich um einen andauernden Prozess. Sie betrachtet:
Die gesamte Schule
Die Menschen die dort arbeiten
Den Unterricht
Was bedeutet das für eine Schule?
Es geht dabei darum, dass die Mitarbeiter der Schule sich Selbst weiterentwickeln wollen. Das nennt man lernende Schule. Dafür ist es wichtig, dass gemeinsame Entwicklungsziele vereinbart werden, um Erfolge sichtbar zu machen. Die Schule soll sich also von innen heraus entwickeln. Das bedeutet, dass Prozesse von Selbst angestoßen und durchgeführt werden müssen. Dabei ist wichtig die Verschiedenheit der Menschen zu berücksichtigen. Deshalb muss sich die Schule dringend der verschiedenen Teilhabevorraussetzungen ihrer Schüler bewusst werden.
Was ist inklusive Schulentwicklung?
Inklusion meint den guten Umgang mit der Verschiedenheit der Menschen. Dass jeder Mensch verschieden ist zeigt sich auch darin, dass die neurologischen Funktionsweisen menschlicher Gehirne einzigartig sind. Dies nennt man auch "Neurodiversität". Damit sind auch Menschen mit Behinderungen normale Menschen. Menschen denken und leben verschieden. Das hat mit ihrer Sprache, mit ihrem Geschlecht, mit ihrer Familie, oder mit ihrer Religion zu tun. Oder auch damit wie reich oder arm man ist. Wofür man sich interssiert, oder was man besonders gut kann. Es gibt deshalb verschiedene Menschen, aber kein Mensch ist besser oder schlechter als der andere.
In der inklusiven Schule sollen auch verschiedene Leute zusammen arbeiten. Dann lernt und sieht man, dass alle verschieden sind. Wenn Lehrpersonen einer inklusiven Schule die Lebenswelt der Schüler:innen und ihre Familien kennen, kann besser verstanden werden, warum Schüler auf die eine oder andere Art lernen. Der Unterricht kann sich dann auf das Lernen der Einzelnen einstellen. Zur inklusiven Schulentwicklung gehört auch sich weiter zu entwickeln. Deshalb ist es wichtig zu schauen, warum Schüler:innen gerade nicht gut lernen können. Dafür muss bei jedem Kind geprüft werden, was es braucht, damit es besser lernen kann. Daher ist eine barrierensensible Schulgestaltung ein Schlüsselkriterium, um inklusive Schulentwicklung zu betreiben.
Was sind Barrieren und was bedeutet barrierensensible Schulentwicklung?
Barrieren treten in baulichen, strukturellen, sozialen oder sensorischen Bereichen auf. Das Erleben und Empfinden dieser Barrieren ist sehr individuell. Das bedeutet, nicht jede Barriere beeinträchtigt das Lernen jedes Kindes gleich stark.
Diagnostik von Barrieren: der schAUT-Fragebogen für Klassen bzw Klassenzüge
Für Grundschulen (➡️HIER KLICKEN)
Für Sekundarstufe (➡️HIER KLICKEN)
Zur Erfassung der individuellen Barrieren, gibt es einen Fragebogen, den wir entwickelt haben, auf dem ein jedes Kind ankreuzen kann, wie sehr eine Barriere es stört. Der Fragebogen beginnt bei 1 = "stört mich gar nicht" und geht bis 5 = "das stört mich so sehr, dass ich gar nichts mehr machen kann". Abgefragt wird z.B. wie sehr es stört, dass es zu viel Lärm gibt, dass zu viele Dinge durcheinander sind, dass die Lampen zu hell sind, oder dass man angefasst wird obwohl man das gar nicht mag. Dann können alle etwas daran ändern, dass man nicht mehr gestört wird und besser lernen kann. Wenn sich niemand mehr gestört fühlt, geht es allen besser. Und weil alle etwas haben, das sie stört, gilt das auch für alle. Niemand ist dann mehr besonders.
Warum sind Kinderrechte hierbei so wichtig?
Alle Menschen besitzen von Geburt an die gleichen Rechte. Alle sind gleich viel wert und haben die gleichen Rechte zu leben. Das gilt natürlich auch für alle Kinder. Besonders wenn Kinder noch jung sind können sie nicht für sich Selbst sprechen. Deswegen haben Erwachsene eine besondere Verantwortung für die Rechte der Kinder zu sorgen. Das ist nicht immer einfach und es können Probleme entstehen. Die Schulen spielen dabei eine wichtige Rolle. z.B. bei autistischen Kindern mit ihren Familien. Vielfach werden autistische Schüler:innen auf besondere Förderzentren verwiesen, oder es kommt zu Sorgerechtsstreitigkeiten. Dabei haben Kinder:
Das Recht zu lernen und eine Ausbildung zu machen die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht
Das Recht bei ihren Eltern zu leben und von ihren Eltern gut betreut zu werden
Damit diese Kinderrechte erhalten bleiben, sollte die inklusive Schulentwicklung und der Abbau von Teilhabebarrieren von allen Beteiligten ernst genommen werden.
Fazit
Schulentwicklung ist ein Prozess. Für diesen sind gemeinsame Entwicklungsziele wichtig.
Das Lernen kann durch Barrieren beeinträchtigt werden.
Ein Barrierensensibler Umgang kann das Lernen aller Schüler:innen verbessern.
Lehrpersonen können durch einen Barrierensensiblen Umgang in der Schule dazu beitragen, die Rechte von Kindern zu schützen.