Disclaimer
Hallo liebe Teilnehmer:innen der schAUT-Weiterbildung
➡️ HIER KLICKEN zum Video: "Disclaimer"
Mein Name ist Michel Knigge (Prof. Dr., Professur für Inklusionspädagogische Schul- und Unterrichtsentwicklung). Ich hatte gemeinsam mit Vera Moser (Prof. Dr., Leitung des Arbeitsbereichs Inklusionsforschung) die Verbundleitung des schAUT-Projektes und ich möchte Sie zunächst einmal an dieser Stelle beglückwünschen, dass Sie dieses Programm machen, Ihnen dafür danken und Ihnen sagen, wie weit Sie ja jetzt schon gekommen sind.
Wenn Sie dieses Video sehen, dann bedeutet es, dass Sie schon erste Informationen gesammelt haben, dass Sie die Fragebögen genutzt und ausgewertet haben, dass Sie schon wissen, welche Barrieren Ihre Schüler:innen potentiell erleben könnten und dass Sie sagen: Okay, wir sind jetzt bereit den Schritt zu gehen: Was können wir tun, um unseren Schüler:innen Beteiligung und Lernen zu erleichtern?
Dafür bietet Ihnen schAUT, neben den Diagnose-Tools, die Sie schon eingesetzt haben, auch Materialien, sowohl in der Handreichung, als auch in barrierespezifischen Videos, was ihnen dabei helfen kann Maßnahmen zu ergreifen, die Ihren Schüler:innen nützen und damit auch Ihnen nützen, der Schule insgesamt nützen inklusiver zu werden.
Diese Vorschläge, die wir Ihnen da gemacht haben, haben wir sowohl aus der Forschungsliteratur als auch aus empirischen Erfahrungen heraus abgeleitet und entsprechend sind wir uns sicher, dass wir Ihnen da viele nützliche Hinweise geben. Wir möchten sie ermuntern, dass Sie diese Hinweise dennoch so nutzen, wie es für Sie stimmig erscheint. Jede Schule muss ihren inklusiven Schulentwicklungsprozess individuell gehen. Daher müssen Sie nicht unsere Vorschläge eins zu eins so umsetzen wie wir sie Ihnen dargelegt haben, sondern Sie können es als Information nutzen, um gegebenenfalls angepasste Lösungen zu finden, die vielleicht genauso gute oder vielleicht sogar noch bessere Wirkungen entfalten, als das, was wir Ihnen vorgeschlagen haben.
In diesem Sinne also die Einladung dazu: Nutzen Sie das Material als Hilfe. Gerne können Sie es direkt umsetzen. Wenn Sie aber merken, es gibt für Sie stimmigere Lösungen vertrauen Sie da gerne Ihrem gemeinsamen Gefühl.
Auch möchte ich Sie an dieser Stelle nochmal einladen, dass Sie vermeintlich vielleicht Verhalten, dass Sie nicht immer einordnen können, teilweise auch sehr hilfreiches Verhalten sein kann. So sind viele Autist:innen im Umgang mit Stimming-Toys geübt, um sich entsprechend Selbst zu helfen in Situationen, die sonst vielleicht überboardend sein könnten. Darüber finden Sie Informationen in unseren Materialien, aber ich möchte Sie grundsätzlich einladen im Rahmen dieses Prozesses auch immer weiterhin noch darauf zu schauen: in wie weit sind vielleicht auch neue Interpretationen möglich? In wie weit können Sie "nicht akzeptable Verhaltensweisen", also Verhaltensweisen, die Sie bisher so bewertet haben, umdeuten für sich und vielleicht in eine Form bringen, in der Sie den Nutzen erkennen und auch diese integrieren und würdigen, sodass letztlich davon die gesamte Klasse, die gesamte Schule und alle profitieren können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg, gutes Gelingen und schönen Dank nochmal, dass Sie da dabei sind!
Michel Knigge (Prof. Dr., Professur für Inklusionspädagogische Schul- und Unterrichtsentwicklung)
Überlegungen zur Schüler-Befragung & Auswertung
Willkommen auf unserer Website zu Schule & Enthinderung
(PDF "EinstiegEnthinderung.pdf")
Unterhalten Sie sich in Kleingruppen (3-5 Personen) über die folgenden Fragen (ca. 5-7 Minuten)
Wie ist es Ihnen bei der Datenerhebung in den Klassen ergangen?
Sind Probleme aufgetreten? Wenn ja, wie haben Sie diese gelöst?
Die Handreichung (Buch: "Schule & Autismus - schAUT") mit einer theoretischen Einordnung und Hinweisen zur barrieresensiblen Schulgestaltung
Verlag White Unicorn e.V., ISBN 978-3-98262-901
Grundsätzliche Hinweise
Zunächst jedoch noch ein paar allgemeine Hinweise zur barrierensensiblen Gestaltung.
Sollte bei allen Bestrebungen daran gedacht werden, dass das Kollegium mit an Board geholt werden muss. Also es muss eine Aufklärung stattfinden, welche Themen eine Barriere sein können und es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden wie ein sensibler Umgang möglich ist. Erst dadurch können Bestrebungen fruchten.
Es ist außerdem wichtig aufeinander achten und die individuellen Bedürfnisse aller Menschen in Betracht zu ziehen. Nur so kann ein angenehmes Miteinander für alle ermöglicht werden.
Einführung in die Handreichung
Herzlich Willkommen zur Präsentation (Video "Einführung in die Handreichung") in die Handreichung "Schule & Autismus - schAUT"
Das Ziel ist hier, Ihnen eine kurze Übersicht über die Inhalt der Handreichung zu geben, so dass Sie hinterher zielgerichtet nachsuchen können, was genau Sie in der Handreichung finden werden. Das Ziel der Handreichung ist es, die inklusive Schulentwicklung zu unterstützen indem:
theoretische Hintergründe und
praktische Tipps und
Hinweise
gegeben werden. So sollen Schulen bei jedem Schritt begleitet werden und wertvolle Anregungen erhalten.
Aufbau der Handreichung
Die Handreichung ist in verschiedene Teile unterteilt. Sie beginnt zunächst mit einem Theorieteil.
Danach folgt quasi das Herzstück der Handreichung. Darin geht es um den Umgang mit den Barrieren. Hier sind alle 25 Barrieren einzeln aufgeführt und Hinweise zu deren Abbau werden gegeben.
Danach folgt ein Teil zum schAUT-S - ein Selbstevaluationsraster zur Begleitung inklusiver Schulentwicklung, sowie ein Teil zum Umgang mit Hindernissen in der Schulentwicklung, um schlussendlich noch ein paar weiterführende Hinweise zu geben.
Der Theorieteil
Schauen wir uns zunächst einmal den Theorieteil genauer an. Die Inhalte in diesem Theorieteil entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft und werden darin auf die Praxis bezogen.
Zunächst findet sich dort ein Kapitel zu Autismus & Neurodiversität. Danach wird auf Stärken und Fähigkeiten von Autist:innen im Allgemeinen aus Perspektive wissenschaftlicher Forschung eingegangen. Danach befindet sich noch ein Kapitel zum Umgang mit dem Instrument, also mit dem Fragebogen und schließlich wird das Autistic SPACE Modell vorgestellt und auf den Barrieren, die im schAUT-Projekt verwendet wurden bezogen.
Umgang mit den Barrieren
Schauen wir uns nun den Teil zum Umgang mit den Barrieren etwas genauer an. In diesem Kapitel wird zu jeder der 25 Barrieren nach dem gleichen Schema, eingeteilt in theoretische und praktische Betrachtungen, die Barrieren genauer beschrieben.
Hauptanliegen dieses Teils ist es einmal die Barriere genauer durchdringen zu können, aber auf der anderen Seite auch Informationen und Ideen zu liefern, wie die Barrieren in schulpraktischen Kontexten abgebaut werden können.
Die Barrieren
Ich möchte Ihnen nun am Beispiel einer Barriere kurz den Aufbau der einzelnen Kapitel zu den einzelnen Barrieren vorstellen. Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Einführungstext in einfacher Sprache. Dieser Beschreibungstext kann genutzt werden, um mit Schüler:innen noch einmal ins Gespräch zu kommen. Dabei wurde bewusst einfache Sprache verwendet, um eben genau dies zu ermöglichen.
Außerdem findet sich hier eine Beschreibung von möglichen Vorkommnissen wie diese Barriere im Beispiel im Bereich Schule auftauchen kann. Diese Beispiele für das Auftreten entstammen der empirischen Untersuchung im Rahmen des schAUT-Projekts, so dass zwei der Beispiele auch im Fragebogen vorkommen. Die anderen beiden Beispiele wurden ebenfalls empirisch erhoben und dienen zur weiteren Vertiefung der Betrachtung dieser Barriere.
Es folgt dann eine weitere Beschreibung der Barriere aus Perspektive des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes. Darum geht es vor allem zu schauen, was sagt die Wissenschaft dazu? Gibt es bereits Untersuchungen dazu? Um die Barriere etwas genauer verstehen zu können.
Wir haben außerdem als Teil des schAUT-Projekts insgesamt 770 Autist:innen befragt und um Vorschläge gebeten, wie diese Barrieren im Bereich Schule abgebaut werden können. Sie finden das Ergebnis dieser Befragung unter dem zweiten Absatz "Vorschläge von Autist:innen zum Barriereabbau". Diese Untersuchung ist in sich valide und zeigt, stellt Möglichkeiten dar, wie Schulen auf das Auftreten von einzelnen Barrieren möglicherweise reagieren können, bzw wie Schulen barrierensensibel gestaltet sein können.
Jedes der Kapitel zu den einzelnen Barrieren endet mit Vorschlägen von Lehrkräften zum Barriereabbau an Schulen. Diese sind das Ergebnis von Workshops, die an insgesamt 19 Schulen durchgeführt wurden.
Das Ziel ist es hier alltagspraktsiche Möglichkeiten aus Perspektive von Lehrkräften oder Schulbediensteten aufzuführen, wie diese Barrieren tatsächlich abgebaut werden können. Es handelt sich dabei quasi um eine Kombination aus den vorhergehenden Teilen.
Man muss diese Vorschläge, die hier genannt werden aber gleichwertig zu denen der autistischen Community sowie zu den theoretischen Beschreibungen betrachten.
schAUT-S - ein Selbstevaluationsraster zur Begleitung inklusiver Schulentwicklung
Die Handreichung beschreibt im Weiteren dann schAUT-S, das Selbstevaluationsraster zur Begleitung inklusiver Schulentwicklung. Das Selbstevaluationsraster wird an einer anderen Stelle dieser Fortbildung noch einmal genauer beschrieben. Deswegen an dieser Stelle hier nur ganz kurz.
schAUT-S kann genutzt werden, um Schulentwicklung im Angesicht von Barrieren zu begleiten und zu strukturieren, sowie eine Selbstevaluation der Schule mit Hinblick auf ihre Barrierensensibilität zu betreiben.
Umgang mit Hindernissen in der Schulentwicklung
Ein weiterer empirisch geleiteter Teil ist der Umgang mit Hindernissen in der Schulentwicklung. In diesem Kapitel werden Vorschläge gesammelt, wie Hindernissen bei der Schulentwicklung begegnet werden kann. Die hier aufgeführten Hindernisse sind quasi Maßnahmen die an Schulen getroffen wurden, um im Allgemeinen Hindernissen entgegen zu wirken.
Es kann dazu kommen, dass bestimmte Rahmenbedingungen struktureller Natur nicht eingehalten werden können oder die Schulentwicklung behindern, es kann aber auch sein, dass die Einstellung von Lehrkräften oder von Teilen des Kollegiums zum Hindernis wird. Genau darüber wurde in den Worshops zum Barriereabbau an 19 Schulen gesprochen. Hier werden die Ergebnisse und die Erfahrungen im Umgang mit diesen Hindernissen aufbereitet und zusammengefasst, so dass Sie auf das Wissen der teilnehmenden Lehrkräfte aus den 19 Workshops zurückgreifen können.
Weiterführende Hinweise
Die Handreichung endet wieder mit weiterführenden Hinweisen. Zunächst finden Sie dort ein Glossar häufig verwendeter Begriffe zum Nachschlagen, die einmal aufgeführt und definiert werden. Dies kann ganz nützlich sein sowohl mit Blick auf die Handreichung, weil hier teilweise Fachwörter verwendet werden deren Bedeutung vielleicht nicht auf den ersten Blick ganz klar ist. Wir haben uns bemüht alle Fachbegriffe hier noch einmal aufzugreifen. Es kann aber auch nützlich sein, wenn Sie sich anderweitig mit den Begriffen Schulentwicklung oder Autismus auseinandersetzen, da in einigen Texten diese Begriffe nicht nochmal weiter definiert werden.
Wir haben außerdem eine kurze Literatursammlung, bzw Sammlung von unseren Lieblingsquellen aus dem schAUT-Projekt aufgeführt. Diese Sammlung dient einfach dazu sich noch weiter zu vertiefen und Ansatzpunkte zu bieten, um sich weiter mit den Themen Autismus, Schule, inklusive Schulentwicklung auseinanderzusetzen.
Wir hoffen, dass die Handreichung dazu beitragen kann Ihre Bemühungen im Bereich der inklusiven Schulentwicklung zu unterstützen.
Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen nun viel Spaß mit den weiteren Inhalten der Fortbildung!